Nachhaltig Waschen

Nachhaltig Waschen

Glücklicherweise haben wir heute anders als noch vor wenigen Jahrzehnten in beinahe jedem Haushalt eine Waschmaschine. Nicht nur, dass wir uns die mühsame Handarbeit sparen, die die Generationen vor uns beim Wäschewaschen zu verrichten hatten. Die Maschinen waschen auch deutlich schonender, als es meist mit der Hand geschieht. Kein Schlagen, Wringen und Reiben der Wäsche mehr. Dadurch wird das Material geschont, hält länger und muss seltener ersetzt werden. Außerdem können Waschmaschinen die Waschtemperatur genauer regulieren. Bis zu 90 Prozent der beim Waschen verbrauchten Energie werden zum Erhitzen des Waschwassers gebraucht. Für die meisten Wäschen reichen aber 30 Grad völlig aus. Wenn wir bei jedem Waschgang darauf achten, welche Temperatur wir brauchen, sparen wir Strom und sind damit doppelt nachhaltig, denn wir schonen unseren Geldbeutel und gleichzeitig auch das Klima. Einmal im Monat sollte die Maschine aber trotzdem einen Waschgang mit mindestens 60 Grad und Vollwaschmittel leisten, damit Bakterien, die sich immer wieder in der feuchten Umgebung der Trommel und Leitungen bilden, beseitigt werden. Das lässt sich prima mit einem Waschgang kombinieren, der sowieso eine höhere Temperatur erfordert.

Eine saubere Sache

Klar: Ziel des Waschens ist saubere Baby- und Kinderkleidung. Wenn wir Kleidung so waschen, dass sie nicht richtig sauber wird, hat sich weder der Einsatz von Zeit, Energie, Wasser und Waschmitteln gelohnt. Werden die Sachen nicht richtig rein, müssen sie möglicherweise noch einmal gewaschen werden, wodurch jedes noch so nachhaltige Verhalten auf der Stelle die Hälfte seines ökologischen Wertes verliert. Wenn wir nachhaltig waschen wollen, sollten wir also hartnäckige Flecke vorher mit Gallseife behandeln. Grundsätzlich sollte so viel wie nötig aber so wenig Waschmittel wie möglich verwendet werden. Die Dosierhinweise auf der Verpackung geben darüber Aufschluss. Auch wenn die Werbung uns etwas anderes glauben machen will: Tatsächlich braucht man nur drei Sorten Waschmittel. Ein Vollwaschmittel, das Bleiche enthält und für helle und weiße Textilien genutzt wird. So schützen wir die Wäsche vor dem Vergrauen. Ein Buntwaschmittel enthält keine Bleiche und sollte für bunte und dunkle Textilien benutzt werden. Das schont die Farben und wir haben länger Freude an ihnen. Diese beiden Waschmittel würden aber Wollstoffe verfilzen. Deswegen brauchen wir als drittes und letztes ein Wollwaschmittel, das auch für Seide verwendet werden kann. Die Produktpalette der Waschmittel ist gewaltig und unüberschaubar. Wer nachhaltig einkaufen möchte, kann von vornherein alle Flüssigwaschmittel in Plastikverpackungen gedanklich streichen. Pulverwaschmittel gibt es viel öfter in Pappverpackungen. Wenn wir hier zusätzlich noch nach einem Kompaktpulver suchen, sparen wir nicht nur Volumen, sondern auch Geld. Denn sie brauchen keine Füllstoffe, die nur das Wasser belasten, ohne eine eigene Waschwirkung zu haben. Übrigens: Weichspüler belasten die Umwelt stark. Trotzdem möchten nicht alle Menschen darauf verzichten. In diesem Fall sollte jedoch nur so wenig wie möglich benutzt werden.

Waschmaschinen länger leben lassen

Wasser, Energie und Waschmittel werden beim Waschgang „verbraucht“ und stehen uns nur einmal zur Verfügung. Doch auch in der Waschmaschine an sich sind Ressourcen gebunden. Wenn wir nachhaltig waschen wollen, sollten wir darauf achten, dass die für die Herstellung aufgewendeten Rohstoffe so lange wie möglich in Form einer funktionstüchtigen Waschmaschine ihren Zweck erfüllen. Jeden Tag, den unsere Waschmaschine länger lebt, liegt sie weniger auf den Müll und so lange muss keine neue für uns hergestellt werden.
Deswegen braucht auch sie ein bisschen Pflege.
Kalk ist der natürliche Feind unserer Waschmaschine. Damit er keine Bauteile festsetzt, die beweglich sein müssen, sollten wir unser Gerät einmal im Jahr entkalken. Auch das lässt sich nachhaltig mit Zitronensäure erledigen. Regelmäßig sollten wir auch das Pulverfach reinigen und die Dichtungsgummis von Schmutz, Fett und Waschmittelrückständen befreien. Im Flusensieb fangen sich die vielen kleinen Fasern, die sich beim Waschen von der Kleidung lösen. Handelt es sich um Kunstfasern, können sie nicht abgebaut werden, sondern landen in Gewässern und Meeren und tragen dort zur Mikroplastik-Belastung bei. Deshalb sollte das Flusensieb regelmäßig gereinigt werden. So ist zudem sichergestellt, dass die Abläufe der Waschmaschine nicht verstopfen und unangenehme Gerüche vermieden werden. Damit der Geräteinnenraum gut austrocknen kann, sollte zudem darauf geachtet werden, die Tür der Trommel und das Waschmittelfach nach dem Waschen immer einen Spalt offen stehen zu lassen.

Stichwort:Trocknen

Der unnötigste und unnachhaltigste Teil des Waschens beginnt erst danach: das Trocknen mit Energie aus der Steckdose. Luft und Sonne tun hier einen kostenlosen Dienst, für den die Konsumwirtschaft dennoch einen teuren und ressourcenintensiven Apparat entworfen hat, der stattdessen diese Aufgabe übernimmt: den Wäschetrockner. Ein Gerät, das sich durch seinen deutlich nachhaltigeren Zwilling spielend ersetzen lässt. Ein Wäscheständer ist preisgünstig, kein großer Klotz, sondern verschwindet zusammengeklappt in jedem Spalt und macht den Job genauso gut. Für große Wäscheteile wie Bettlaken oder -bezüge hilft die Wäscheleine, die man auch in kleinen Wohnräumen auf- und später wieder abhängen kann. Hierbei können wir ebenfalls auf eine nachhaltige Anschaffung achten. Wäscheständer und –klammern aus Holz, ein Wäschekorb aus natürlichem Flechtwerk und eine Wäscheleine aus Sisal haben nicht nur deutlich mehr Stil als quietschbunte Plastikware aus China, sondern sind auch noch deutlich langlebiger.

Das Wäschewaschen ist also einer der täglichen Lebensbereiche, in dem eine Umstellung auf nachhaltigeres Verhalten nicht nur Klima, natürliche Ressourcen und Umwelt schont, sondern ohne Verzicht auf Lebensqualität auch unseren Geldbeutel.



Sense Organics, Frankfurt/Main, Deutschland. All Rights Reserved.